Biografie von Maximilian Brand

Maximilian Brand wurde am 12. September 1917 in Wasserburg am Inn als Sohn eines Gutsverwalters geboren. Im Anschluß an die Grundschule besuchte er eine Gymnasium in München.
Nach dem Abitur folgte der übliche Reichsarbeitsdienst und 1938 die Einziehung zur Wehrmacht. Max kam nach Burg zum Infanterieregiment 66.
Hier in Burg lernte er seine spätere Ehefrau kennen und am 31.12.1939 wurde geheiratet.
Den am 01.09.1939 beginnenden II. Weltkrieg mußte er vom ersten bis zum letzten Tag mitmachen.
"Höhepunkte" für den Unteroffizier Brand waren im Russlandfeldzug die Schlacht von Kursk, wo fast sein ganzes Bataillon aufgerieben wurde und die schweren Kämpfe um den Monte Cassino in Italien 1944. In Oberitalien geriet er dann auch in den letzten Kriegstagen in amerikanische Gefangenschaft.
Aus der eigentlich zweijährigen Dienstzeit wurden so mehr als 8 Jahre, denn erst 1946 wurde er entlassen und konnte zu seiner Familie zurück.
Die erste Zeit arbeitete er in der Munitionsbergung und -entsorgung, bis er sein künstlerisches Talent entdeckte und sich zum Gebrauchswerber ausbildete. In den Werbeabteilungen vom Konsum, Knäcke-Werke und HO brachte er es bis zum Werbeleiter. Sein Ideenreichtum und Geschick ließen ihn immer wieder trotz Materialknappheit herrliche Schaufenster-, Messe- und Weihnachtsdekorationen gestalten.
Anläßlich einer Ausstellungsvorbereitung des Burger Heimatmuseums im alten Schützenhaus, lernte er 1958 den Lehrer und Museumsgraphiker Fritz Menz kennen, welcher auch eine kleine Zinnfigurenszene in diese Ausstellung integrierte.
Diese kleinen Figürchen und die in ihnen schlummernden historischen Gestaltungsmöglichkeiten ließen den geschichtsinteressierten Max Brand nun nicht mehr los. Er begann Figuren aller Zeiten zu sammeln, seine besondere Liebe galt aber dem deutschen Mittelalter und der frühen Neuzeit. Er wurde zu einem geschätzten Experten für das 15. und 16. Jahrhundert. Seine Vorträge zur Taktik der Landsknechtshaufen sind allen Sammlerfreunden ob der Plastizität ihrer Darbringung in unvergesslicher Erinnerung. Er eignete sich einen sehr wirkungsvollen Malstil an, seine Dioramen waren eine Zierde jeder Ausstellung und im Modellbau leistete er unübertroffenes. Zur Darstellung von Bauernkriegsszenen begann er selbst Formen zu gravieren, anfangs in Gips, später in Schiefer. So entstand eine Reihe sehr bewegter Figuren.


Von 1966 bis 1972 leitete er eine Schülerarbeitsgemeinschaft in der Station Junger Naturforscher und Techniker. Das in jenen Jahren entstandene, und mit vielen Figuren bestückte mittelalterliche Stadtmodell, gehört leider - wie die ganze, der Jugendförderung so dienliche Station - zu den vielen tragischen Wendeverlusten.
Nachdem Max Brand 1983 in den Ruhestand gegangen war, beschäftigte er sich zunehmend mit der Malerei. So entstanden verschiedene Ölbilder und ganze Serien von gekonnten Aquarellen und Zeichnungen. Diesem Genre widmete er sich bis zu seinem Tode nach langer schwerer Krankheit im Oktober 2001.